Verlorene augenblicke 1992, Rowohlt, Saksa
Aus dem Finn. von Anu Pyykönen-Stohner und Friedbert Stohner.
In ihrem kleinen Erzählband berichtet die Autorin von seltsamen Leuten, alltäglichen Situationen, Liebe, Einsamkeit, Mitleid und Angst. Von Leuten, die am Rande stehen oder meinen, sie täten es und doch mitten unter uns sind.
Von einem Mann der in seiner stinkenden Wohnung im Sand unter tropischen Pflanzen schläft, Papageien aufzieht und von Jagdfalken träumt. Von einem arbeitslosen Lappen, der sich am wohlsten fühlt, wenn er Samstags mit seinem rostigen Motorschlitten in die Wildnis, weit weg von den Menschen fährt. Von einem jungen Mann, der über sein erstes Mal nicht hinwegkommt und einem anderen, der sich mit Gewalt der Frauen entwöhnt. Von einem, der aus Furcht vor dem Tod ins Leben zurückkehrt. Von einer Frau, die äußerst ärmlich lebt und doch zufrieden ist.
Kurzgeschichten, manche knapp eine halbe Seite lang, die nicht immer gleich nach dem ersten Lesen verständlich, dafür um so reizvoller sind. Manche gefühlvoll, manche derb, eine tragikomisch, die nächste nachdenklich.
Geschichten, die keine Titel tragen, dafür jedoch Augenblicke festhalten, die unvergessen bleiben. Anspruchsvolle Geschichten. Geschichten, die berühren.